Kennen Sie Alex T. Fiori?

 

veröffentlicht in Verschlusssache, Herausgeber: Fabian Dombrowski, Ingrid Pointecker (Wien: Verlag ohneohren, 2015), S. 155-169

 

Fabian Dombrowski, den männlichen Teil des Herausgeberduos von Verschlusssache (ich verwende 'männlich' hier wertneutral, im rein biologischen Sinn), hatte ich auf einer Tagung der Phantastischen Bibliothek Wetzlar kennengelernt. Er fragte mich, ob ich vielleicht eine Geschichte über eine Verschwörungstheorie zu der geplanten Anthologie beisteuern wolle. Ich dachte an das, woran wohl die meisten denken würden: die gefakte Mondlandung, die CIA als Drahtzieher hinter dem Angriff auf das World Trade Center, das Rosswell-Ufo, Area 51, Aliens an der Spitze unserer Regierungen etc., und bekannte beschämt, dass ich nichts dergleichen in meinem Repertoire hätte. Einige Tage später fiel mir ein, dass ich eine Geschichte auf Englisch geschrieben hatte – über einen paranoiden Typen, der meint, auf eine Verschwörung hinter dem Verschwinden bestimmter Bücher und deren Autoren gestoßen zu sein. Ich dachte, ich könnte diesen Text relativ rasch ins Deutsche übertragen. Die Arbeit an „Kennen Sie Alex T. Fiori“ dauerte mindestens zwei Monate (ok, ich meine nicht, dass ich von morgens bis abends, acht Stunden pro Tag, an der Geschichte schrieb, aber doch jeden Tag mindestens zehn, zwanzig Minuten), aber das Ergebnis war es wert. Als Anregung diente unter anderem Vladimir Nabokovs exzellenter Roman Pale Fire, in dem ebenfalls ein paranoider Herausgeber ein Gedicht mit etlichen Fußnoten versieht, die wiederum eine ganz eigene Geschichte erzählen. Ich kann den Roman nur wärmstens empfehlen.

 

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